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Sehestedter Naturfarben Handel GmbH

Seit 1983 existieren die Sehestedter Naturfarben. Damals hießen sie noch „Dritte-Haut –Laden“, ein Synonym für das Haus in dem man lebt. Gegründet von Adolf Riedl, der nach dem Holzschutzmittelskandal der 80iger Jahre mit umweltverträglichen Stoffen arbeiten wollte, werden die Sehestedter Naturfarben nun in zweiter Generation von Sohn Marten Riedl, einem Ingenieur für Biotechnologie und Verfahrenstechnik, geführt.

Chef und Mitarbeiter (von links): Ingrid Berndt, Bärbel Sell, Elias Krause und Inhaber Marten Riedl. Fotos: privat

Vater Adolf Riedl hatte zunächst die alte Meierei im Alen Fährberg 7 gekauft, 1995 dann wurde der Betrieb in die alte Bäckerei Dorfstrasse 35 verlegt. Seit 2009 findet dort auch der Ladenverkauf statt.

Riedl nennt seine Firma „Chemiefabrik ohne Gifte“. In der Tat erschließen sich einem im Inneren des fast unscheinbaren Gebäudes eine Welt voller Regale, teils wie in einer alten Apotheke, Rühr- und Mixmaschinen, Paletten mit Farben, Rohstoffe, Öle und „Chemie aus der Natur“.

Nachhaltigkeit wird in dem Unternehmen groß geschrieben. Wer sein Altpapier dort abgibt, kann sicher sein, dass es geschreddert und als Verpackungsmaterial wieder verwertet wird. Kartons werden mehrfach genutzt. Alles erfolgt in Handarbeit, sogar das etikettieren.

Ein Hauptprodukt der Firma neben Farben sind Bodenpflegemittel. Das Fußbodenöl (Hartharzöl) soll weltweit das Beste sein. Überhaupt ist Riedls Spezialgebiet die Holzoberflächenbehandlung in der Weise, dass die Holzeigenschaft erhalten bleibt.

Der Werksverkauf

Ob Leinöl oder Holzöl, Lederöl oder sogar ätherische Öle zur gesundheitlichen Anwendung findet man im Sortiment. Das sogenannte „Gelenköl“, eine eigene Rezeptur, soll bei Schmerzen und Entzündungen Wunder wirken. Bei Ölen besitzt die Sehestedter Naturfarben ein unschlagbares Fachwissen. Im Bereich Ölfarben besteht daher eine Kooperation mit der Firma Biopin aus Jever, die die Farben für Ikea herstellen.

Neben Ölen kann man jegliche Rohstoffe für die Herstellung von Farben bekommen. Ob bei Kalkaseinfarbe, also Farbe aus Quark und Kalk, Möbellacke wie Schellack, der aus „Läusekot“ hergestellt wird, oder Knochenleim aus Hasenknochen, Kalkfarbe gegen Schimmelpilz, Kräuterfirnis, Lehm oder bei dem Exot Bernsteinlack, bei dem Bernsteine in Leinöl aufgekocht werden, genießt das Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal und ist überregional gefragt.

Bei den Farben werden Pflanzenfarbpigmente oder Mineralpigmente verwendet, die laut Riedl eine besondere Strahlkraft haben. Er hält nicht nur Vorträge über Farben, sondern unterrichtet in seinem Betrieb sogar Dozenten und Studenten der Fachhochschulen Hamburg und Husum in der Ausbildung zum Lacktechniker.

Man spürt bei dem gebürtigen Sehestedter Marten Riedl, dass seine „Naturfarben“ nicht nur Existenzgrundlage, sondern Lebensinhalt sind. Er ist Patentinhaber eines Stoffes in „Schnexagon“, dem einzig wirksamen Anstrich gegen Schnecken, welches sogar in der Sendung „Höhle der Löwen“ bei VOX vorgestellt wurde.

Zwei Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Die Produkte sind einzigartig, durchweg umweltvertraglich und nachhaltig. Sie sind nicht nur vor Ort, sondern auch online erhältlich. Bei den Sehestedter Naturfarben gibt es viel zu entdecken….

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