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Energiewende in Sehestedt: Solarkraft für das Eigenheim

18.06.2023Aktuelles
Energiewende in Sehestedt: Solarkraft für das Eigenheim

Dorina Ludwig von der Klimaschutzagentur im Kreis Rendsburg-Eckernförde trägt vor. Fotos: Henze

Klimawandel, Energiewende und die absehbaren Kostensteigerungen der gewohnten fossilen Primär-Energieformen verlangen sowohl staatlichem Handeln, wie auch bürgerlicher Initiative innovatives Verhalten ab. Gemeinde und Arbeitsgemeinschaft „Dorfaktivitäten und Gemeinschaftsentwicklung“ (AG DAGS) haben sich dies zur Aufgabe gemacht und am 14. Juni 2023 gemeinsam mit der Klimaschutzagentur im Kreis Rendsburg-Eckernförde eine Informationsveranstaltung zum Thema Solarenergie für das Eigenheim organisiert.

Nach den Begrüßungen durch Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann und AG DAGS-Chefin Julia Schäfer führte Dorina Ludwig von der Kreis-Klimaschutzagentur in das Thema ein. Letztere machte deutlich, dass es notwendig sei, aufgrund der hohen Energiepreise, die in den nächsten zwangsläufig durch die CO2-Abgabe weiter steigen weiter werden, Alternativen zu suchen. „Die gibt es auch“, so Ludwig. Für Hauseigentümer stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung und die Solarenergie würde dabei eine essenzielle Rolle spielen. Hilfreich für Hausbesitzer ist dabei auch ein Online-Blick in das Solardachkataster, dass grundsätzliche Möglichkeiten für den Einsatz von Solarenergie für den einzelnen Hauseigentümer aufzeigt.

Tatsächlich ist es jedoch nicht einfach, optimale Lösungen für das eigene Eigenheim zu finden, umso mehr in diesem Wachstumsmarkt nicht nur seriöse Anbieter unterwegs sind. Unabhängige und objektive Energieberatung ist das Stichwort der Stunde, die noch dazu staatlicherseits gefördert wird.

Energieberater Jörg Faltin

Jörg Faltin, Energieberater der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, erläuterte in seinem Vortrag die grundsätzlichen Möglichkeiten für Hauseigentümer. Im Bereich der solaren Energieerzeugung unterscheiden sich dabei zwei wesentliche Techniken für Einfamilienhäuser. Neben der Solarthermie, in deren Dachkollektoren letztlich warmes Wasser für Heizung oder Trinkwasserspeicher erzeugt wird, sind dies Photovoltaik-Anlagen, deren Dachmodule Strom erzeugen, der dann für den eigenen Bedarf genutzt werden kann. Damit kann man Heizungssysteme wie Wärmepumpen genau so betreiben, wie das eigene E-Auto oder den Haushalt mit Strom zu versorgen.

Solarthermie oder Photovoltaik

Während Solarthermie im Einfamilienhaus-Bereich eher als Auslaufmodell betrachtet werden kann, die Energieausbeute ist dabei gut, jedoch ist der Installationsaufwand durch wasserführende Verrohrung sehr groß, zeichnen sich PV-Anlagen durch ihre Flexibilität in Bezug auf Installation und Energie-Nutzung aus. Entscheidend für System und Größe einer PV-Anlage ist jedoch die Ermittlung des Energiebedarfs und des absehbaren Verbraucherverhaltens. Denn der beste PV-Strom ist der, den man im eigenen Haushalt verbrauchen kann, da die Einspeisevergütungen ins öffentliche Netz nur noch gering sind. Etwa 12 bis 14 Cent kostet die selbsterzeugte Kilowattstunde, die Differenz zum eingekauften Strom, dessen Preis sich so bei rund 40 Cents momentan bewegt, macht unter Betrachtung des eigenen Verbrauchs die Sinnhaftigkeit einer eigenen PV-Anlage, mit oder ohne Speicher, deutlich. Es ist sehr hilfreich, sich über eine Energieberatung klar zu werden, welcher finanzieller und technischer Aufwand sinnvoll sein wird, umso mehr die Kosten für PV-Anlagen von erheblicher Streuung sind. Nicht zwangsläufig bedeutet ein Mehr an Technik auch ein Mehr an Effizienz.

Die Gemeinde Sehestedt und die AG DAGS bleiben an dem Thema dran. Info dazu gibt es auch bei der Klimaschutzagentur im Kreis Rendsburg-Eckernförde und der Verbraucherzentral Schleswig-Holstein. whe