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Landhaus: Sanierung oder Abriss und der Einwohnerschwund

30.12.2024Aktuelles
Landhaus: Sanierung oder Abriss und der Einwohnerschwund

Sanierung oder Abriss? Das ausgebrannte Landhaus im Herzen Sehestedts. Foto: Sabine Sopha

Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung im Jahr 2024 konnte Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann exakt um 19:32 Uhr am 26. November in der Heuherberge Naeve eröffnen. Ohne den Inhalten der Sitzung vorgreifen zu wollen, darf an dieser Stelle aber bereits festgehalten werden, dass sie um 21:45 Uhr beendet wurde. So steht es jedenfalls im zwölfseitigen Protokoll der Sitzung, das wie immer akribisch genau von einer Mitarbeiterin des Amtes Hüttener Berge geführt worden ist.

Nach formeller Eröffnung der Sitzung und Genehmigung der Tagesordnung ehrte Bürgermeister Jürgens-Wichmann Gemeindevertreter Rüdiger Sell nachträglich für dessen 25-jährige Tätigkeit im Gemeinderat. Sell ist seit dem 1. April 1998 Gemeindevertreter und war von 2001-2004 auch zweiter stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde. Jürgens-Wichmann dankte ihm für sein Fachwissen und die geleistete Arbeit und wies auch darauf hin, dass dies ohne Rückhalt in der Familie nicht möglich gewesen wäre.

Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann ehrt Gemeindevertreter Rüder Sell (links). Foto: privat

Zu den wichtigen Punkten der Mitteilungen des Bürgermeisters gehörte in der Folge die Bekanntgabe des aktuellen Zensus. In der Gemeinde sind aktuell 51 Personen weniger gemeldet als im vorherigen Zensus, bei einer Gesamtzahl von jetzt 782 Bürgern. Dies bedeutet Nachteile für die Zuwendungen durch das Land. Dem Amt Hüttener Berge werden daher im Zeitraum 2022-2024 insgesamt 5,2 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Das Amt hat rechtlichen Beistand genommen und bereitet eine Klage gegen die Bescheide vor.

Ein weiteres Thema war der Rattenbefall in der Gemeinde. In diesem Jahr wurden die Bürger angeschrieben und auf Strafandrohungen und mögliche Verhängung von Bußgeldern hingewiesen. Es besteht eine Pflicht, jede Rattensichtung zu melden. Ehrenbürgermeisterin Rita Koop wies in der Bürgerfragestunde ergänzend darauf hin, dass sie bereits eine Anzeige aufgrund von Rattenbefall gemacht hätte. Sie betonte weiterhin, dass im ganzen Dorf Ratten wären, und diese auf der Südseite,  in der früheren Anfahrt zur Fähre, bereits tagsüber gesichtet worden seien.

Bürgermeister Jürgens-Wichmann wies im Rahmen seiner Mitteilungen darauf hin, dass die Restarbeiten am Radweg L42 laufen und dieser offiziell im Frühjahr 2025 eingeweiht werden soll.

Der Tagesordnungspunkt 9 befasste sich schließlich mit einem künftigen Anbau an das Mehrzweckgebäude (Kirchenweg 10). Beschlossen wurde, diese Angelegenheit als prioritäres Vorhaben zu benennen und den Bürgermeister zu beauftragen, Fördermittel dafür neu zu fordern.

Das ausgebrannte Landhaus im Herzen Sehestedts. Foto: Sabine Sopha

Der Tagesordnungspunkt 12a befasste sich schließlich mit der weiteren Nutzung des ausgebrannten Landhauses. Die Arbeitsgruppe schlug vor, künftig unten einen Gemeinschaftsraum einzurichten, weitere Räume sollen für Serviceleistungen wie Fußpflege, Friseur, Physiotherapie usw. genutzt werden. Das Obergeschoss soll für altengerechte Wohnungen oder für eine Wohngemeinschaft genutzt werden. Professor Pohl, der die Arbeitsergebnisse vorstellte, äußert schließlich, dass es sein persönlicher Wunsch sei, die Aussenansicht des Gebäudes zu erhalten. „Alles in Abhängigkeit davon, was baulich und finanziell möglich ist.“

Im Weiteren wurde beschlossen, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen, um das Nutzungskonzept für das Landhaus baulich und wirtschaftlich zu prüfen, geeignete Betreibermodelle aufzuzeigen und Sanierung sowie Neubau finanziell zu vergleichen, sowie den Bürgermeister zu beauftragen, einen Förderantrag zu stellen. In der Arbeitsgruppe zum Landhaus wirken künftig Prof. Karl Heinrich Pohl, Robert Pöhls, Lucie Knudsen, die Mitglieder im Bauausschuss und Bürgermeister Jürgens-Wichmann mit.

Zum Abschluss der Sitzung dankte der Bürgermeister der Amtsverwaltung für die tolle Zusammenarbeit, auch gälte sein Dank den Mitgliedern der Gemeindevertretung, den Beiräten und Arbeitsgruppen und der Feuerwehr. Er wünschte allen Bürgern schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. whe