Bis 1960 verzeichnet der Sehestedter Chronist Heinrich Suhr 21 landwirtschaftliche Betriebe in der Kanalgemeinde. 1995 waren davon nur noch zwei als Vollerwerbsbetriebe tätig, ebenso wie heute. Im „Haus der Geschichte“ zeigt der Förderverein für das Dorfmuseum Sehestedt ab Sonnabend, 14. Juli, in einer Sonderausstellung, wie die Höfe und Güter – und damit der Ort – ihr Gesicht verändert haben.
Sonderausstellung – Sehestedt im Wandel: Güter und Höfe
Eröffnung: Sonnabend, 14. Juli, um 14 Uhr
Ort: Haus der Geschichte im Pastorat, Kirchenweg 17, Sehestedt
Dauer der Ausstellung: bis zum Ende der Sommerferien
Öffnungszeiten: sonnabends und sonntags von 14 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung unter Telefon 04357/457.
Informationen zur Ausstellung: Susanne Fedders, Vorsitzende des Museumsvereins, Telefon 04357 / 1259
Aus dem Hof Naeve ist ein Heuhotel geworden. Dafür kaufte ein junges Paar den ehemaligen Suhr-Hof in Hammer: Der Wischhof beliefert seit einigen Jahren die Region mit Bio-Gemüse. Als Konstante erweist sich das Gut Sehestedt. 1282 erstmals nachgewiesen waren und sind seine Besitzer die größten Landeigner. Erst war hier das Geschlecht Sehestedt ansässig, später die Familien von Ahlefeldt und von Rumohr. 1929 kaufte Otto Ahlmann das Gut. Mit den Ahlmanns in der Büdelsdorfer Carlshütte hat er einen gemeinsamen Vorfahren, den dänischen Kaufmann Otto Friedrich Ahlmann. Heute ist das Gut Sehestedt ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb in der dritten Generation unter Leitung von Cay Ahlmann.
Weniger bekannt ist Gut Freienberg – ein ehemaliger Meierhof von Gut Sehestedt. 1889 kaufte Ingward Martin Clausen den Hof. Clausen, ein dänischer Kaufmann, war in Amerika zu Geld gekommen und hatte davon Gut Knoop erworben. „Für seine 14 Kinder sorgte er, indem er Höfe für sie kaufte“, erklärt Juliane Rumpf. Ihre Urgroßmutter ist Theresa Carlota Clausen, eines dieser Kinder. 1895 überließ Clausen seiner Tochter Theresa den Hof Freienberg – wo heute Juliane Rumpf lebt, ehemalige Landwirtschaftsministerin und derzeitigen Kreispräsidentin von Rendsburg-Eckernförde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche kleine Höfe in der Gemeinde Sehestedt aus ehemaligen Instbetrieben – also Höfen, deren Besitzer auf den Gütern Dienste zu leisten hatten. Doch sie alle haben seit den 80er Jahren nach und nach die Landwirtschaft eingestellt. Stattdessen wurden die Ställe zu Wohnungen umgebaut – meist für Feriengäste. Und so manchem Gebäude ist nicht mehr anzusehen, dass es einmal ein landwirtschaftlicher Betrieb war, während andere noch alle typischen Merkmale eines Hallenhauses aufweisen, einer weit verbreiteten Bauform.
Die Ausstellung „Sehestedt im Wandel der Zeit – Güter und Höfe“ zeigt anhand von historischen und aktuellen Fotos die Veränderungen auf. Erläuterungen und Exponate runden die Ausstellung ab.