Ein Jahr nach dem Mauerfall entstand eine besondere Freundschaft: Die Gemeinde Sehestedt in Schleswig-Holstein und die Gemeinde Lohmen in Mecklenburg-Vorpommern begründeten eine Partnerschaft. 2019 – 30 Jahre nach dem Fall der deutsch-deutschen Grenze besteht diese Partnerschaft noch immer, ja, sie ist zu einer Freundschaft geworden.
„Das ist ungewöhnlich, dass eine Partnerschaft so lange aktiv gelebt wird“, betont Torsten Jürgens-Wichmann, Bürgermeister von Sehestedt. So reist beispielsweise jedes Jahr zum Weihnachtsbaumverkauf auf Gut Sehestedt eine Lohmener Abordnung an und hilft beim Punschverkauf.
Anfang Oktober kamen jetzt ebenfalls zahlreiche Lohmener in die Kanalgemeinde. Gemeinsam feierten die Besucher mit den Sehestedtern unter dem Motto „Mut verbindet“ in der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.
„Mit 70 Personen sind wir am 3. Oktober nach Kiel gefahren“, erzählt Jürgens-Wichmann. Dort fand die zentrale Feier der Bundesrepublik zum Mauerfall-Jubiläum statt. Unter den Gästen aus Mecklenburg-Vorpommern waren Bürgermeister Bernd Dickau, Wehrführer Marco Schweder, das Ehepaar Hartmut und Gudrun Hassel und viele mehr.
Am Ende des Tages gegen 18 Uhr trafen sich Gäste und Sehestedter am Lohmen-Stein, der in der Nähe des Denkmals an die Freundschaft erinnert. Der Posauenenchor und die freiwillige Feuerwehr waren wie immer mit dabei, aber auch viele andere Sehestedter. Per Aushang und über das Internet hatte die Gemeinde ihre Bürger eingeladen. „So viele wie noch nie“, freut sich der Bürgermeister, „kamen zum Lohmen-Stein“. Beim anschließenden Sekt-Empfang im „Landhaus“ feierten knapp einhundert Menschen den Mauerfall und die deutsch-deutsche Freundschaft.
„Es waren alte und neue Gesichter.“ Besonders die Tatsache, dass aus Lohmen zahlreiche junge Leute dabei waren, freut Jürgens-Wichmann. „Das macht Mut für die Zukunft.“ Im kommenden Jahr werden dann 30 Jahre Partnerschaft Lohmen-Sehestedt gefeiert. Vom 5. bis 7. Juni werden die Sehestedter in Mecklenburg-Vorpommern zu Gast sein. Sabine Sopha