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Von der Garage in neue Hände

26.05.2022Aktuelles
Von der Garage in neue Hände

Plan und Wimpel. Fotos: Pöhls, Sopha

Die Idee war bereits 2021 entstanden, der Termin festgelegt worden: Ein Garagenflohmarkt in Sehestedt zugunsten der Jugend. Die Premiere Ende April war ein Erfolg, wenn auch mit kleinen Abstrichen. Viele der Anbieter können sich eine Wiederholung im kommenden Jahr gut vorstellen.

Garagen wurden aufgeräumt ebenso wie Dachböden. Dort sammelt sich im Laufe der Jahre vieles an, was nicht mehr gebraucht wird. Das konnte auf dem ersten Sehestedter Garagenflohmarkt verkauft werden. Der Vorteil für die Verkäufer: Sie konnte ihre „Schätze“ direkt vor der Haustür aufbauen. Die Standgebühr war mit fünf Euro nicht hoch – und noch dazu für einen guten Zweck. Denn: Organisiert wurde der Flohmarkt vom Jugendförderverein Sehestedt zugunsten der Sehestedter Jugend. „Es ist von allen Seiten gut angenommen worden“, lautete das Fazit von Robert Pöhls. „Es sind sehr gute Einnahmen für die Jugendlichen erzielt worden. 425,02 Euro sind direkt als Spende und als Standgebühr an den Verein gegangen“, freute sich der Vorsitzende des Jugendfördervereins.

Großes Angebot in allen Straßen.

Der Organisator hatte gründliche Vorarbeit geleistet. Vierzig Teilnehmer auf der Nord- und Südseite hatten sich angemeldet. Pöhls hatte Straßenpläne mit den Standorten der Teilnehmer gezeichnet, hatte rote Wimpel an alle verteilt. Auf diese Weise sollten die Markt-Stände möglichst einfach zu finden sein. Bei einem ersten Rundgang zeigte er sich ganz zufrieden. Nur auf das Wetter hatte er keinen Einfluss gehabt. Es war kalt und windig, also ziemlich ungemütlich.

Ein weiterer Nachteil: Am selben Tag fanden drei weitere Flohmärkte in der näheren Umgebung statt – einer davon auf dem Norla-Gelände. „Deren Termine waren bei der Festsetzung unseres Flohmarktes noch nicht bekannt“, erklärt Robert Pöhls. So war die Konkurrenz groß.

Der Flohmarkt kam gut an bei den Besuchern.

Dennoch waren zum offiziellen Beginn um 10 Uhr die ersten Besucher an den Ständen, suchten nach Kinderspielzeug, feilschten um günstige Preise. Es waren auswärtige Schnäppchenjäger aber auch Sehestedter, die bis 17 Uhr in den Garagen und vor Carports zwischen Mickey-Maus-Hefte, CDs und Haushaltswaren stöberten. „Durch diese Aktion erhoffen wir uns, dass die Sehestedter Bürger die Möglichkeit bekommen, endlich mal wieder ums Dorf zu ziehen, alte Schätze zu erwerben oder zu verkaufen und eingeschlafene Kontakte wieder zu aktivieren“, hatte Robert Pöhls im Vorfeld erklärt.

Auch professionelle Schmuckhändler suchten nach Gold- und Silber-Preziosen. Unterwegs mit dem Auto war auch ein Sammler von Heimatchroniken. Ein ungewöhnliches Hobby und der Mann musste oft genug die Erfahrung machen, dass die Aufzeichnungen entsorgt werden. Aber in der ehemaligen Landeszeitung-Redakteurin Sabine Sopha fand er eine Gleichgesinnte. Bei der Neuorganisation der Redaktion hatte sie etliche dieser Bücher vor dem Papierkorb gerettet. Diese lagen zwar nicht auf dem Flohmarkt-Tisch, aber vor dem Bücherregal im Kiebitzmoor wurden sie handelseinig. Exemplare, die der Sammler noch nicht hatte, überließ sie ihm für einen geringen Preis, weil ihre Bücherregale überquellen.

Ein vielfältiges Angebot.

Als erfahrener Flohmarktgänger hatte der Sammler in die Sackgasse Kiebitzmoor gefunden. Die zerstreute Lage der Teilnehmer war ein kleiner Nachteil bei der Veranstaltung, denn bei dem kalten Wetter mochten nicht alle Besucher die entlegenen Anbieter zum Beispiel auch im Eiderblick aufsuchen. So äußerte Pöhls den Gedanken, beim nächsten Mal eventuell Anbieter aus den abgelegenen Straßen an einem Punkt zu konzentrieren. Eine Teilnehmerin war davon allerdings nicht so begeistert. „Dann muss ich alles dorthin schleppen. So konnte ich es direkt vor dem Haus anbieten.“

Robert Pöhls war jedenfalls trotz aller Widrigkeiten mit dem Ergebnis des ersten Sehestedter Garagenflohmarkts zufrieden. Neben den Einnahmen „konnte der Verein einige neue Mitglieder verzeichnen“. Sabine Sopha

INFO

Der Jugendhilfeförderverein: Link
Dem Verein geht es um die Unterstützung der Jugend im Dorf. Er hat zurzeit 42 Mitglieder, davon 23 Familien sowie Sponsorenfirmen. Da es sich seit 2019 um einen eingetragenen Verein handelt, können auch Fördergelder eingeworben werden – wie zum Beispiel für die musikalische Früherziehung im Kindergarten. „In diesem Verein heißt Jugendförderung aber nicht nur, Gelder einzusammeln und zu verteilen, sondern auch Anregungen zur Jugendförderung aufzunehmen und Initiativen der Jugendlichen und deren Eltern zu unterstützen“, erklärt Robert Pöhls.