Sehestedt > Aktuelles > Dorf aus Ton als neuer Hingucker

Dorf aus Ton als neuer Hingucker

11.11.2022Aktuelles
Dorf aus Ton als neuer Hingucker

Familienarbeit der Köpenicks: Mutter Melanie formte eine sitzende Frau (Bildmitte), Sohn Bruno eine Schlange (links) und Vater Sven ein U-Boot (nicht im Bild). Fotos: Sopha

Sehestedt hat seit gut einem Jahr eine neue Sehenswürdigkeit. Das Dorf in Ton gebrannt. Schräg gegenüber vom Pastorat sind die von Sehestedter getöpferten Werke zu bewundern. Und es kommt oft vor, dass jemand stehen bleibt, um sie sich anzuschauen. Am morgigen Sonnabend, 12. November, wird es eine ganze Besuchergruppe sein. Und die Sehestedter sind aufgefordert, von ihre Eindrücken zu berichten (9 bis 12 Uhr). Link

Entstanden ist das Ton-Dorf als Kreiskultur-Projekt. „Wir rufen Dörfer, Orte, Stadtteile oder Gemeinden dazu auf, gemeinsam mit uns ein eigenes kulturelles Programm zu entwickeln“, heißt es dazu auf der Webseite www.kreiskultur.org.

Eine Pommes-Tüte.

INFO
KreisKultur ist der Zusammenschluss der fünf Kulturinstitutionen Nordkolleg, Schleswig-Holsteinisches Landestheater, Volkshochschule Rendsburger Ring, Rendsburger Musikschule und Landesmuseen. Gefördert und unterstützt wird das Projekt in TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, durch das Land Schleswig-Holstein und den Kreis Rendsburg-Eckernförde.


Die Künstlerin Heide Klencke – Künstlerin, Pädagogin und Maltherapeutin aus Füsing an der Schlei  –hatte neben anderen 15 Künstlern Konzepte eingereicht. Die 62-Jährige erklärte den Sehestedtern, in einem Online-Workshop was sie tun können. Eigentlich sollten alle live zusammenkommen, aber das machte der Corona-Lockdown unmöglich.

Getöpfert werden konnten „die Fähre, eine bestimmte Pflanze oder vielleicht etwas ganz anderes“, hatte Konrad Schulze vom Kreis-Kultur-Team den Bürgern erklärt. Dann wurden die Objekte getrocknet, gebrannt und auf der Wiese vor dem Pastorat aufgestellt.

Die Sehestedter Kirche.

110 Figuren sind entstanden. Fünf Fähren gibt es, vier Kirchen, diverse Tiere, Menschengruppen und Häuser. Ein Dorf aus Ton. „Ich hatte nicht erwartet, dass sich so viele Sehestedter beteiligen“, gesteht Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann. Und Renate Ahlmann hatte bei der Einweihung gelobt:„Diese unterschiedlichen Werke, die geschwungene Mauer, die gesamte Gestaltung – das ist für mich ein Kunstwerk“.

Eine Katze aus Ton.

Mitgemacht hatten Einzelpersonen und ganze Familien. So wie Sven und Melanie Köpenick mit Sohn Bruno. Der 32-jährige U-Boot-Fahrer hatte das S 183 aus seinem Klumpen Ton geformt, Mutter Melanie eine sitzende Frau und Bruno eine beeindruckende Schlange. Schließlich gibt (oder gab) es in Sehestedt Kreuzottern.

Insgesamt standen drei Kilo Ton zur Verfügung. Aufgeteilt in 50 Klopse waren sie an circa 40 Familien und Einzelpersonen verteilt worden. Heide Klencke hatte den Ton besorgt und Tipps gegeben, später Kleinigkeiten an den Werken technisch verbessert und sie schließlich bei 1120 Grad gebrannt. Gemeinsam mit Konrad Schulze hatte sie die Figuren dann mit Silikon auf die sechs Meter lange Ziegelsteinmauer geklebt, die Rüdiger Sell gebaut hatte. 

So ist ein echter Hingucker entstanden.