Wer eintauchen will in die faszinierende Welt der „Erlebnisökonomie“, der ist in der Halle von Leander Bruhn in der Hauptstraße 7, direkt neben der Auffahrt zum Gut Sehestedt, genau richtig. Wer bei seinen Besuchern oder Kunden Erlebnisse entwickeln möchte, der muss Kreativität mitbringen. Kreativität und das Gefühl dafür, was in der Zukunft wieder angesagt sein könnte. Leander Bruhn ist quasi ein Influencer von Gebrauchsgegenständen und Kunst. Die Nutzkunst, die er seit zehn Jahren kreiert und verkauft, verwandelt seine Halle in ein inszeniertes Erlebnis, denn zwischen vielen ungewöhnlichen Möbeln und Gegenständen des täglichen Lebens findet man Unikate jeder Gestalt. Aus alten Materialien, die schon einmal eine andere Funktion gehabt haben, werden Gegenstände erschaffen, die durch die Art der Bearbeitung eine neue Funktion erhalten und dann bekommen sie einen neuen Namen. Beispielsweise werden Planken vom Nord-Ostsee-Kanal zu einer Gartenbank verarbeitet. Oder ein mit Kettensäge ausgesägter Block eines sechs Meter langen Scheuerballens vom Fähranleger des Nord-Ostsee-Kanals wird strukturerhaltend geschliffen, mit Leinölfirnis grundiert und mit Hartharzöl von den Sehestedter Naturfarben behandelt. Dieser Block ist nun ein Hocker, der Langlebigkeit und Schwere ausstrahlt.
Die einzigartige Ausstrahlung und Ästhetik sind der Sinn der selbst gestalteten Nutzkunst, an der das Herz von Leander Bruhn hängt. Seine Inspirationen holt er sich in Berlin beim Fahrradfahren zu Kulturveranstaltungen und sonstigen events. Auf andere kuriose Objekte stößt er bei Räumungen und Haushaltsauflösungen. Dabei interessieren ihn nur ausgefallene Sachen. Je ausgefallener desto besser. Neben Kunden aus der Region wurden und werden auch viele Interessierte aus Hamburg, sogar Urlauber aus Skandinavien, Asien, Neuseeland oder Australien von dem Archivist Bruhn herzlich empfangen und fühlen sich individuell willkommen. Alle sollen das Gefühl haben, an einem besonderen Ort gewesen zu sein.
Der weiß getünchte Fußboden scheint die Besucher ermahnen zu wollen, achtsam mit der Ausstellung umzugehen, denn so manches Stück ist antik.
Der Kunde von heute möchte einerseits Ware zu möglichst niedrigem Preis in der kürzest möglichen Zeit einkaufen, andererseits aber sein hart verdientes Geld in Erlebnisse investieren, die alles andere als billig sind. Bei Leander Bruhn ist schon die Kommunikation ein Erlebnis. Unabhängig vom Geldbeutel steht die Leidenschaft für ungewöhnliche Dinge im Vordergrund.