Hochburg am Kanal: Fasching in Sehestedt

Es ging doll zu, in Sehestedt am Faschings-Samstag. Von Jahr zu Jahr wächst die fröhliche-trubelige Karnevalsveranstaltung, die am Nachmittag für die Kinder und abends für den älteren Teil der lokalen Gesellschaft organisiert wird, der natürlich bei der Jugend beginnt und nach oben offen ist.

Ab 15 Uhr trafen sich rund 40 Kinder im Sehestedter Landhaus zum Fasching. Für fröhliche Unterhaltung und Animation sorgten Franca Metzger und Helena Schultz. Für fetzige Musik sorgte Paul Schultz.

Der Kinderfasching startete um 15 Uhr

Reise nach Jerusalem wurde gespielt, Limbo getanzt und Stoptanz gespielt. Auch gab es einen Kostümwettbewerb, der in zwei Gruppen abgehalten worden ist. Die Kindergartenkinder bewerteten die Schüler und umgekehrt. Und am Ende gab es sogar eine große Tombola.

Alles hübsch bunt

Um 20 Uhr startete schließlich die Party für die erwachsenen Sehestedter. Organisiert hatten die Fete Monica Metzger und Sven Volkmann. Gefeiert wurde gemeinsam, also Jugendliche und Erwachsene.

Monica Metzger organisierte mit Sven Volkmann den Faschingsabend.

Ein halbes hundert Erwachsene und gut 20 Jugendliche nahmen an diesem Faschingsabend teil, wobei vor allem viel getanzt worden ist. Eines steht jedoch bereits jetzt fest: Im nächsten Jahr wird wieder gefeiert.

Kirchengemeinde Sehestedt und Kirchenkreis laden ein

Der Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde und einige Kirchengemeinden sind seit Jahren mit Estland verbunden. Zum Unabhängigkeitstag der baltischen Republik am 24. Februar organisiert die Kirchengemeinde Sehestedt und die Ökumenische Arbeitsstelle im Kirchenkreis einen Gottesdienst.

Am Sonntag, 23. Februar, lädt die Estland-Partnerschaftsgruppe der Kirchengemeinde Sehestedt zusammen mit der Taizé-Gottesdienst-Gruppe und der Ökumenischen Arbeitsstelle zu einer Abend-Andacht ein. Sie findet um 19 Uhr in der Peter-Paul-Kirche Sehestedt statt. Es werden Gesänge vor allem aus Taizé und estnische Lieder gesungen. Zudem wird die jahrelange Verbundenheit der Sehestedter mit estnischen Kirchengemeinden zu Sprache kommen und in Texten und Gebeten bedacht.

Renate Ahlmann organisiert die Patenschaft mit Harju Risti. Foto: Sopha

„Die Partnerschaft seit nun mehr als 25 Jahren mit den Esten in Harju-Risti und weiteren Kirchengemeinden Estlands hat uns die Augen geöffnet für die Leidens- und Mut-Geschichte der estnischen Menschen, das ruft uns auf und ermutigt uns, weiter in Verbindung zu bleiben und miteinander daran zu arbeiten, dass wir einander unterstützen und im Glauben stärken“, sagt Renate Ahlmann aus Sehestedt. Sie ist seit Jahren in der Partnerschaft mit Estland engagiert.

Die Esten feiern ihre Unabhängigkeit am 24. Februar. Sie erlangten sie vor 102 Jahren erstmalig kurzzeitig und errangen sie dann erneut erst wieder im Jahr 1991 mit der „singenden Revolution“ wieder.

Gemeinsam mit den Öltimern: Hübsche Vogelhäuser für fleißige Vorschulkinder

Bruno Dohrn von den Öltimern hatte die Idee gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Traktorenclubs und Sehestedter Kindergartenkindern Vogelhäuser zu bauen, und die in der Folge den Familien zur Verfügung zu stellen. Sechs Vorschulkinder trafen schließlich gegen neun Uhr am 10. Februar 2020 in der Traktorenhalle der Öltimer ein, um den Bau der Vogelhäusschen zu starten.

Dank fleißiger Mitarbeit der Kinder und sachkundiger Unterstützung und auch Vorarbeit von Bruno Dohrn, Gerd Thode, Hans-Jürgen Hennes und Rüdiger Sell konnten schließlich Jule, Lone, Max, Nike, Sarah und Oke hübsche selbstgebastelte Häusschen mit nach Hause nehmen. Und auch die Begleiterinnen Ute und Monica konnten jeweils eines mit in den Kindergarten nehmen.

Basteln was das Zeug hält.

Zum Schluss gab es für die Kinder noch ein paar Süßigkeiten und eine Urkunde des Treckerclubs. Für den Transport sorgte übrigens Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann, der das Gemeindefahrzeug zu diesem Einsatz organisiert hatte.

Natürlich waren auch die Traktoren sehr interessant für die Kiddies.

Sehestedter Bildungstage: Sabine Sopha stellt die Algarve vor

Sehestedterinnen und Sehestedter arbeiten und engagieren sich in den unterschiedlichsten Bereichen, wie Literatur und Journalismus, Umwelt- und Naturschutz, Geschichte und Politik, Soziales oder in der Pflege. Viele unserer Mitbürger sind reiselustig, machen Expeditionen, Städtereisen oder lange Fahrradtouren. Alle haben Expertenwissen und das will die Gemeindevertretung bündeln und für die Dorfgemeinschaft nutzbar machen. Sie hat das Projekt: Bildungstage in Sehestedt ins Leben gerufen.

Unter dem Motto: Bürger bilden Bürger, dabei sein und nebenbei lernen – wird ein Forum mit Vorträgen, Kursen und Lesungen installiert.  Jeder Interessierte darf bei den Bildungstagen mitwirken, entweder als Referent, Diskussionspartner oder einfach als Zuhörer. Diskutieren, plaudern, philosophieren und interessante Menschen treffen, so lautet das Angebot. Alle sind willkommen! Die Leitung des Projektes liegt bei der AG DAGS (Arbeitsgemeinschaft für Aktivitäten und Gemeinschaft in Sehestedt). Sehestedt.de wird diese aktuelle Initiative in einem Interview mit Julia Schäfer, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Dorfentwicklung und Aktivitäten, vorstellen.

Der Auftakt zur ersten Vortragsreihe in 2020 bildet ein Lichtbilder-Vortrag von Sabine Sopha  zu dem Thema: Algarve – Land, Leute, Literatur am Dienstag, 4. Februar,  um 19.30 Uhr im Kanaltreff Sehestedt.

Nordisch Folk in Sehestedt

Am Sonntag, 9. Februar 2020, spielt ab 16 Uhr das Duo Knuppene in der St. Peter und Paul-Kirche in Sehestedt.

Die Malenter Musiker Ruth und Chris Sindt spielen seit 2002 instrumentale Folkmusik aus Skandinavien und Finnland. Ihr Repertoire haben sie sich auf Reisen durch Nordeuropa erworben; sie lernten ihre Stücke von alten Geigern oder dem Pausenzeichen des Lokalradios, fanden Melodien im CD-Sortiment einer entlegenen Tankstelle oder per Handy im Museum und gehörten zum Orchester einer norwegischen Volkstanzgruppe. 

Die Knuppene führen mit traditionellen Melodien durch den Lauf eines Jahres: Aus blauen Winternächten erwacht die Erinnerung an Frühlingsblüten und funkelnde Maisterne; glückliche Sommertage in zeitlosem Schweben vergehen in süßer Melancholie des Herbstes und seinen wirbelnden Stürmen, bis sich mit fröhlichen Weihnachtstänzen der Jahreskreis schließt.

An Instrumenten nutzt das Paar schwerpunktmäßig Gitarre und Klarinette, die Musiker haben aber ähnlich wie ihr Repertoire auch ein buntes Sammelsurium an Instrumenten zusammengetragen, welches gekonnt zum Einsatz gebracht wird.

Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Sehestedts Bücherkreis: Rück-und Ausblick

Jeden zweiten Dienstag im Monat trifft sich der Lesekreis Sehestedt im Bürgerraum des Kanaltreffs (19.30 Uhr). Dann wird ein Buch diskutiert, das alle zuvor gelesen haben. Oder es werden Neuerscheinungen vorgestellt. Auch Lese-Tipps der Mitglieder sind sehr begehrt. Bevor die Büchernarren am Dienstag, 14. Januar, wieder zusammen kommen, hier von ihnen vorgestellt ihre Lieblingslektüre des vergangenen Jahres  – mit den besten Wünschen für ein spannendes Lesejahr 2020. Die Wahl fiel allen nicht leicht, so dass ein Mitglied zwei Bücher aufführt. Übrigens: Jeder kann jederzeit zu der Runde dazu stoßen.


Ellen Pahling
„Die andere Frau“ von Michael Robothan
480 Seiten, 14.99 Euro, Goldmann Taschenbuch

Ellen Pahling. Fotos: Sopha

Es war gar nicht so einfach, nur ein Buch als Favorit zu benennen. Letztlich ist die Wahl auf den Psychothriller „Die andere Frau“ von Michael Robothan gefallen. Krimis sind nicht so mein Ding. Ich mag es nicht, wenn beim Lesen „das Blut aus dem Buch“ tropft und Psychopathen mich in Angst und Schrecken versetzen. In dieser Story wird zwar William, der Vater des Psychologen Joe O´Loughin, Opfer eines brutalen Überfalls. Doch dieses Verbrechen beschäftigt Joe nicht so sehr wie die Tatsache, dass sein Vater ein Doppelleben geführt hat. Als Joe im Krankenhaus das Krankenzimmer seines Vaters betritt, sitzt da nicht seine Mutter am Bett, sondern eine völlig fremde junge blutüberströmte Frau. Die behauptet die Ehefrau von William zu sein. Wer ist sie wirklich? Bekannte, Geliebte, eine verwirrte Seele oder eine Mörderin? Joe nimmt eigene Ermittlungen auf. Bekommt heraus, dass seine Mutter von dem Doppelleben seines Vaters wusste und das sein Vater ein ganz anderer Mensch war, als er immer vorgab. Nicht hart und streng, sondern liebevoll und zärtlich. Ansonsten kreuzt noch so mache zwielichtige Gestalt durch die Ermittlungen, unter anderem der psychisch kranke Sohn der falschen Ehefrau und dessen schräge Freunde. Gemordet wird natürlich auch noch.

Fazit: Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Viel Drama mit einer Prise Hardcore. 


Rita Koop
„Simpel“ von Marie-Aude Murail
304 Seiten, 8.99 Euro, Fischer Kinder- und Jugendtaschenbuch

Rita Koop

Als Vielleserin haben Rita Koop zahlreiche Bücher im vergangenen Jahr sehr gut gefallen. Schon mehrfach gab es Lektüre im Lesekreis, bei der es um Menschen mit dem Down-Syndrom ging. Beispielsweise der in Schleswig-Holstein spielende Krimi „Dunkle Marsch“ von Heike Denzau, in dem Machenschaften aus der NS-Zeit ans Licht kommen und der Umgang mit behinderten Menschen zur jener Zeit. Oder „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ von Petra Hülsmann, in dem der junge Erwachsene Lenny dafür kämpft, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, auch wenn das Down-Syndrom hat. Die Bücher wurde jeweils heiß in der Leserunde diskutiert – aber genau das ist ja ein Sinn der Runden. Da prallen manchmal unterschiedliche Standpunkte aufeinander, aber diese eröffnen auch neue Sichtweisen. „Simpel“ ist ein mehrfach ausgezeichnetes Jugendbuch. „Die Frage: Wie gehe ich mit dem Down- Syndrom um, steht hier im Zentrum. Aus diesem Grund hat mir das Buch gefallen“, sagt Rita Koop. Die Handlung: Simpel ist zweiundzwanzig Jahre alt, doch mental ist er auf der Stufe eines dreijährigen Kindes. Sein 17-jähriger Bruder kümmert sich liebevoll um ihn. Sie leben in einer Wohngemeinschaft, deren Bewohner anfangs nicht mit Simpels Besonderheiten umgehen können.

Fazit: Mit Verständnis und Liebe lassen sich viele Probleme bewältigen.


Renate Ahlmann
“Vergiss kein einziges Wort” von Dörthe Binkert
672 Seiten, 22 Euro, dtv

Renate Ahlmann

Die Handlung (Verlagsversion):

Drei Epochen, drei Frauen, drei Schicksale. In den Geschichten von Martha, Maria und Magda im schlesischen Gleiwitz spiegelt sich die Geschichte einer Grenzregion wider: die Geschicke von Deutschen, Polen und Tschechen, Christen und Juden, die liebten und hassten, Familien gründeten und einander verließen, vertrieben wurden und sich wiederbegegneten. „Es ist eine Familiengeschichte“, erklärt Renate Ahlmann. Der Bogen wird gespannt von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg über die Teilung Schlesiens und ihrer verheerenden Auswirkung bis hin zum Zweiten Weltkrieg und zur Neuzeit. “Das Buch ist eindrucksvoll geschrieben, geschichtlich sehr gut recherchiert“, sagt Renate Ahlmann. Die Region Schlesien hat eine lange und äußerst wechselvolle Geschichte. Sie liegt beiderseits des Ober- und Mittellaufs der Oder und erstreckt sich im Süden entlang der Sudeten und Beskiden. Schlesien liegt heute zum größten Teil in Polen. Ein kleiner Teil im Westen der früheren preußischen Provinz Niederschlesien gehört zu Deutschland, ein südlicher Teil von Oberschlesien zu Tschechien. Hinter den Fakten, die sich nüchtern lesen, stecken menschliche und oftmals tragische Schicksale. “Es ist unglaublich, was Menschen erdulden müssen und was sie sich antun!”, sagt Renate Ahlmann.

Fazit: Für mich ist das Thema immer wieder lesenswert, um sich der brutalen Auswirkung von Krieg und Gewalt bewusst zu werden.


Harald Pahling
„Terror“ von Dam Simmons
992 Seiten, 12.99 Euro, Heyne TB

Bücher werden als spannend, fesselnd oder amüsant beschrieben. Aber es gibt auch ganz andere: Man kann sie nicht weglegen, aber die Lektüre ist für das Seelenleben brutal. „Terror“ ist nicht nur der Name eines Schiffes sondern auch der Titel eines Romans von Dam Simmons. Der Roman beschreibt die Expedition (1845 gestartet) von John Franklin auf der Suche nach der legendären Nord-West-Passage. 128 Männer und zwei Schiffe verschwinden spurlos (Neugier erweckt der Fund der Schiffe „Terror“ und „Erebus“ in 2016 in der Arktis im Norden Kanadas). Grausam, tragisch und mystisch durchlebt der Leser den Tod der Besatzung und der Schiffe im Eis und in den Polarwintern. In einer lebensfeindlichen Umwelt fehlt es den britischen Entdeckern an Überlebenstechnik, zu sehr haben sie sich auf die mitgebrachte neue Technik verlassen. In Meuterei, Irrsinn und Kannibalismus endet die Tragödie. Nach der Lektüre an Bord unserer Yacht konnte ich die friedliche, warme Umwelt umso mehr genießen.

Fazit:  Man braucht starke Nerven und kann sich dem Sog des Romans nicht entziehen.


Karin Bornhöft
„Hohenstein – ein deutsches Jahrhundert in Familienbildern“ von Bogislav von Gerlach
 303 Seiten, 26 Euro, Edition Eichthal

Karin Bornhöft

Einhundert Jahre Deutsche Geschichte erlebt von vier Generationen auf dem idyllisch an der Eckernförder Bucht gelegenen Landgut Hohenstein – davon erzählt das Buch. Vom Vormärz über die Kaiserzeit bis zum Beginn eines neuen Europas wird anhand von Dokumenten, Briefen, Tagebüchern und Fotos die Biographie der Vorfahren des Autors nachgezeichnet. Bogislav-Tessen von Gerlach wurde 1946 in Hohenstein geboren, wo er gemeinsam mit seinen drei jüngeren Brüdern aufwuchs. Er studierte Rechtswissenschaften, leitete den Familienbetrieb und war viele Jahre Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg.

Dass ein Großvater des Autors dazu beigetragen hat, Hitler 1933 an die Macht zu bringen, ist nur ein Beispiel für historische Wegmarken in der familiären Vergangenheit. Und dass der andere Großvater und auch ein Großonkel im Widerstand gegen die NS-Diktatur ihr Leben lassen, und ihre Angehörigen die Heimat verlieren, ist ein anderes. Aber bei allem Trennenden gelingt es den Überlebenden beider Familien, nach Kriegsende in Hohenstein ein vom europäischen Einigungsgedanken geprägtes neues Leben aufzubauen.

„Der Autor ist ein Vetter von mir“, erklärt Karin Bornhöft (geborene Schröder-Burckhardt),  “und wir haben auf Hohenstein schon mehrfach unsere Schröder`schen Familientage abgehalten. Vielleicht habe ich ja jemanden Lust auf dieses Buch gemacht, welches – so denke ich – nicht nur für Verwandte des Autors interessant sein kann.“

Fazit: Ein kontrastreiches Gesellschaftsporträt, das Geschichte persönlich macht.


Ruth Moll
„Wie Treibholz im Sturm“ von Daniela Ohms
544 Seiten, Knaur HC

Der Inhalt:

Eine winzige, unbeheizte Dachkammer auf einem Gutshof in Schleswig-Holstein ist Hannahs Zuhause, seit sie aus Hamburg evakuiert wurde. In einer einzigen Bombennacht hat sie ihre gesamte Familie verloren. Als weitere Flüchtlinge nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem überfüllten Hof eintreffen, muss Hannah die Kammer teilen, und das Wunder geschieht: Der halb verhungerte Soldat Moritz reißt sie aus ihrer Lethargie. Mit ihm sammelt sie Treibholz am Strand, um zu heizen. Mit ihm zusammen will sie den Hungerwinter, der in Schleswig-Holstein herrscht und den Flüchtlingen schwer zusetzt, überleben.

Das sagt Ruth Moll: Das Trauma vieler Soldaten, hier insbesondere derjenigen, die bei der Partisanenbekämpfung in Russland eingesetzt waren, hat mich zum Nachdenken angeregt. Und immer wieder spielt die Kraft der Liebe eine Rolle, auch wenn diese schlussendlich manchmal vergebens war…

Fazit: Die Flüchtlingsschicksale nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und das entsprechende karge Leben, das geprägt war durch den täglichen Kampf ums nackte Überleben, hat mich tief berührt.


Sabine Sopha
“Der Tote im Fleet” von Boris Meyn
288 Seiten, 9.99 Euro, Rowohlt TB

Sabine Sopha

Wer sich für Geschichte interessiert, insbesondere für die der Hansestadt Hamburg und noch dazu an Architektur-Details Gefallen findet, wird an dieser Krimi-Reihe seine helle Freude haben. „Der Tote im Fleet“ ist der erste Band, der bereits im Jahr 2000 erschien, den ich aber erst jetzt entdeckt habe. Der Schauplatz: Hamburg im Jahre 1847, fünf Jahre nach dem großen Brand von 1842, der viele Spuren in der Stadt hinterlassen hat. Hauptperson ist der Commissarius Hendrik Bischop, der im Fall des Toten im Fleet ermittelt. In der Tasche des Mannes wurden zwei Ziegelsteine gefunden.  Aber keine gewöhnlichen und sie führen den Kommissar auf die Spur der Täter und bis nach Schleswig-Holstein. Bischop lernt außerdem eine selbstbewusste Frau kennen – und so heißt es in den Folgebänden stets „Familie Bischop“ ermittelt. Der neunte Band ist im Mai 2018 erschienen und im Jahr 1929 angesiedelt. Wieder verknüpft Boris Meyn Zeitgeschichte mit einer Fülle von architektonischen Details – schließlich ist er promovierter Kunst- und Bauhistoriker.

Fazit: Historisch genau mit vielen Details, für deren Verständnis man aufmerksam lesen muss – aber auch viel lernt.


Georg Moll
„In den Sturm“ von Jan von der Bank
336 Seiten, 15 Euro, KJM Buchverlag

Georg Moll

Der Inhalt (Verlagsangaben): Nach einer Kutterregatta der „Kieler Woche“ wird ein Mädchen ermordet. Thies und die anderen Kuttersegler der Gorch Fock werden verdächtigt und tagelang von Polizei und den eigenen Offizieren verhört; die unmittelbar bevorstehende nächste Fahrt der Gorch Fock steht auf der Kippe. Schließlich darf das Schulschiff doch auslaufen. Aber der Fluch des toten Mädchens segelt mit.

Im Nordatlantik kommt es zu mehreren unheimlichen Todesfällen. Thies weiß, dass es auf See kein Davonlaufen gibt. Doch erst als der aufziehende Sturm seine volle Stärke erreicht hat, erkennt er, worum es dem Mörder wirklich  geht … Die mitsegelnde Stabsärztin Vivian Berg wird zu seiner Verbündeten.

Fazit: Ein spannender Horrortripp und jede Menge Schiffsdetails auf einem Großsegler.  Gerne würde ich einmal eine solche Fahrt mitmachen, allerdings braucht es kein Krimi zu werden. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

Fast gleichauf liegt in der Faszination für Georg Moll ein zweites Werk:

„Die Kinder der Freiheit“ von Ken Follett
1216 Seiten, 15 Euro, Lübbe TB

Die Aufarbeitung der Geschichte ab nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu Obama ist eigentlich ein Muss für jeden einigermaßen politisch Interessierten. Insbesondere wird hier schonungslos mit der Politik der USA und ihrer Präsidenten „abgerechnet“. Dito mit der der ehemaligen Sowjetunion. Das Kompendium liest sich nicht ganz einfach, da ständig zwischen den verschiedenen Schauplätzen hin und her gesprungen wird.

Fazit: Insgesamt hervorragend recherchiert und leider sieht man, dass die Menschheit keine Lehren aus der Vergangenheit ziehen wird.

Hol rut Sehestedt wird vierzig!

Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Sportangelvereins Hol rut Sehestedt hatte in der Heuherberge Naeve gleich mehrere Höhepunkte zu bieten. So wurden zum einen das vierzigjährige Gründungsjubiläums des Clubs genau so gefeiert, wie die Verleihung der Ehrennadel des Landessportfischerverbandes an Hol rut-Gründungsmitglied Hans-Otto Baade.

Knapp 30 Mitglieder des Vereins waren zur Jahreshauptversammlung in der Heuherberge Naeve erschienen. „Wobei der Verein eine erfreuliche Mitgliederentwicklung erlebt“, wie der alte und neue Erste Vorsitzende Robert Pöhls erfreut berichten konnte. Mehr als 70 Mitglieder seien es inzwischen geworden, dies hätte wesentlich mit den guten Rahmenbedingungen und Öffentlichkeitsarbeit zu tun.

Gute besetzte Jahreshauptversammlung.

Nicht umhin kam der neue Vorstand mit Robert Pöhls, Björn Knoblauch und Schatzmeister Hans-Joachim Berndt jedoch um den Vorschlag einer Beitragserhöhung. „Die Sachkosten sind gestiegen, Abgaben an Kreis- und Landesverband beispielsweise“, so der Schatzmeister. Beschlossen wurde schließlich eine Erhöhung des Jahresbeitrags von 60 auf 70 Euro. „Damit sollten wir eine Weile rumkommen“. Hilfreich für die überschaubare Beitragserhöhung war dann sicher auch der symbolische Scheck der Gemeinde in Höhe von 400 Euro, den Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann persönlich überreichen konnte. „Wir bedanken uns sehr für das Engagement der Sportfischer und freuen uns über das gute Miteinander auch in der Zukunft“, so Jürgens-Wichmann.

Nach Bekanntgabe der Termine für das Gemeinschaftsangeln im Jahr 2020 ging es schließlich an den leckeren Grünkohl. Denn auch bei Sportfischern dürfen die leiblichen Genüsse nicht zu kurz kommen.

Spitze: 500 Euro vom CDU-Weihnachtsbaumverkauf für den Kindergarten

500 Euro hoch war der Reinerlös des letztjährigen Weihnachtsbaumverkaufs des CDU-Ortsverbands Sehestedt. Rund 80 Bäume konnten am 7. Dezember 2019 während der fröhlichen Veranstaltung auf Gut Ahlmann verkauft werden. Am Freitag, 10. Januar 2020, übergab Bürgermeister Torsten Jürgens-Wichmann den Erlös nun an Katharina „Nana“ Volkmann, Vorsitzende des Kindergarten Fördervereins der schönen Kanalgemeinde.

Diese machte deutlich, dass das Geld für die Organisation der 50Jahr-Feier des Kindergartens im Sommer 2021 eingesetzt werden soll. „Es soll ein großes Fest mit vielen Überraschungen werden“, so Nana Volkmann.

Bereits wesentlich früher, genauer im Februar 2020, muss der Vorstand des Kindergartenvereins neu besetzt werden. „Es wäre toll“, so der Bürgermeister, „wenn sich auch weiterhin engagierte Kindergarten-Mütter und -Väter dafür finden ließen.“

Was Sehestedter Bürgerinnen und Bürger sich für die Zukunft wünschen

Wie soll die Zukunft in der Kanalgemeinde aussehen? Mehr Wohnraum, bessere Fahrradwege, wieder ein Allgemeinmediziner – das waren einige der Wünsche, die geäußert wurden. Das Amt Hüttener Berge hatte eingeladen zur „Zukunftsstrategie 2.0“. Unter Anleitung von Mitarbeitern der Firma Höhn Consulting beteiligten sich 50 Sehestedter an dem Brainstorming. Im Januar soll dann noch einmal eine Online-Umfrage gestartet werden. So hat jeder Bürger der Gemeinde die Möglichkeit, seine Vorstellungen zu äußern.

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